LODEN

Ein Stoff mit langer Geschichte

Banner - Loden
 

Loden - Natürliche Funktionalität

Loden – natürlich und funktional, für Jagd &Freizeit. Das erstklassige Naturmaterial und hochwertige Wollgewebe überzeugt durch Robustheit, Langlebigkeit und seine Geräuscharmut seit Generationen Jägerinnen und Jäger.

 

Der Ursprung

Loden - Ursprung
 

Loden ist ein Sammelbegriff für gewebte Wollstoffe. Die Wolle kommt entweder vom österreichischen Bergschaf (etwas rauer) oder vom australischen, bzw. neuseeländischen Merinoschaf (weich und anschmiegsam). Woher sich das Wort Loden genau ableitet, kann heute nicht mehr genau geklärt werden. Sicher ist jedoch, dass es Lodenstoff bereits im Mittelalter gab und er praktisch der erste bekannte Funktionsstoff ist.

Zwei Faktoren machen Loden zu einem einzigartigen Produkt:
- die natürlichen Eigenschaften der Schafwolle
- die besondere Verarbeitung der Wolle

Die Schafwolle ist von Natur aus mit wind- & wasserabweisenden, wärmenden und allgemein klimaregulierenden Eigenschaften ausgestattet. Dies ermöglicht dem Schaf, bei jedem Wetter draußen in der freien Natur zu sein. Seine klimaregulierenden Eigenschaften verhindern das Auskühlen des Tieres.

Diese guten Eigenschaften sind die Grundlagen, welche sich der Loden als Stoff zunutze macht. Durch die weitere Art der Verarbeitung zum Oberstoff werden sie weiter verbessert.

Schafwolle
Loden - Definition
 

Was ist Loden genau?

Loden besteht traditionell meistens aus „herkömmlicher“ Schurwolle, entweder von Bergschafen aus dem Alpenraum oder von Merinoschafen, wie bereits beim Ursprung erwähnt. Darüber hinaus lassen sich aber auch Edelhaare, wie z.B. Alpaka- oder Kaschmirwolle, problemlos zu Lodenstoffen verarbeiten.

Durch die Herstellungsweise bilden sich unterschiedliche Schichten, die die Eigenschaften der Wolle optimieren.

 

Von der Wolle zum Garn

Loden - Ursprung
 

Das Spinnen

Der erste Schritt zur Herstellung des Lodenstoffes ist das Spinnen des Garns aus der Rohwolle. Auf Grund unterschiedlicher Stärke und Dichte des Garns entstehen unterschiedliche Gewebestoffe. Man verwendet je nach Lodenart ein dickeres oder feineres Garn.

 

Das Weben

Der nächste Schritt ist das Weben. Bei diesem Prozess wird das gesponnene Garn zu einem dichten Stoff gewebt.Die Art der Webung beeinflusst das Gewicht, die Dichte und die Stabilität des späteren Stoffs. Im Vergleich zu gewirkten Stoffen ist ein gewebter Stoff deutlich formstabiler, dafür aber weniger elastisch.

Weben
Walken
 

Das Walken

Nun folgt der entscheidende Schritt - das Walken. Durch den Einsatz von Wasser und Wärme sowie die mechanische Einwirkung verfilzt die Oberfläche. Das Ergebnis dieses Arbeitsschrittes ist das Schrumpfen des Lodens sowohl in Kett- als auch in Schussrichtung um bis zu 30%. Es entsteht eine mehr oder weniger gleichmäßige Oberfläche, welche die homogene Struktur des Ausgangsgewebes versiegelt.
Die äußere verfilzte Schicht dient als natürlicher Schutz gegen Wind, Wasser und Schmutz. Das innenliegende Gewebe sorgt für die notwendige Stabilität und durch eingeschlossene Luft in den Zwischenräumen für eine angenehme isolierende Wirkung.

 

Veredelungen

Veredeln
 

Die Grundeigenschaften des Lodens können, je nach Anwendungsbereich, erweitert oder verstärkt werden. Es sind verschiedene Ausrüstungsvarianten möglich.

Der Stoff wird nun maschinell mit Rollen aufgeraut, dadurch wird er weich und geschmeidig. In den Anfangsjahren der Loden-Herstellung verwendetet man für diesen Vorgang getrocknete Disteln. Nach dem Rauen kommt der Stoff nun in die Schermaschine, dort werden die gerauten Fasern wieder gleichmäßig abgeschnitten.

Je nach Anwendungsbereich variiert die Länge des "Flaums": Bei Bekleidungsstoffen ganz kurz und bei Deckenstoffen länger, damit der kuschelige und weiche Charakter beibehalten bleibt. Der nächste Schritt erfolgt nun in der Dekatiermaschine. Hier variiert die Art der Veredelung (Ausrüstung) je nach Anwendungsbereich: Bei den Bekleidungsstoffen wird mit mehr Druck und heißen Wasserdampf gearbeitet, der Oberstoff wird dadurch formstabiler. Bei Deckenstoffen verzichtet man auf den Druck und arbeitet lediglich mit heißen Wasserdampf um den flauschigen Charakter des Stoffes beizubehalten.

Charakter
 

Eigenschaften von Loden

Lodenqualität
 
  • Wasserabweisend
    Durch aufwendige Verarbeitung der Schurwolle (walken)
  • Atmungsaktiv
    Schurwolle ist sehr atmungsaktiv, sie nimmt Wasserdampf vom Körper und gibt ihn an die Gewebeoberfläche ab.
  • Temperaturausgleichend
    Durch die Gewebestruktur ist ein regelmäßiger Wärmeausgleich möglich. Loden lässt Kälte nicht durch und hält die Körperwärme zurück.
  • Schmutzresistent
    Aufgrund des Wolllanolins ist Schurwolle Schmutz unempfindlich. Dreck und Schmutz können im trockenen Zustand einfach vom Loden abgebürstet werden.
  • Geruchshemmend
    Der Vorteil von Wolle zu herkömmlichen Kunstfasern ist die Fähigkeit Gerüche zu neutralisieren. Dies hat die Folge, dass Kunstfasern oft nach einmaligem Tragen gewaschen werden müssen. Bei Loden reicht ein einfaches Lüften um Schweiß und ähnliche Gerüche aus den Fasern zu bekommen.
  • Schwer entflammbar
    Durch seinen natürlichen Eiweißgehalt ist Loden deutlich geringer anfällig gegenüber Funkenflug und Feuer im Vergleich zu synthetischen Fasern. Dies macht ihn deutlich schwerer entflammbar.
  • Feuchtigkeitsspendend
    Die Wollfaser kann bis zu einem Drittel ihres Eigengewichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Die Feuchtigkeit wird von der Faser aufgenommen und langsam wieder abgegeben.
 

Der Rohstoff

Der Rohstoff
 

Loden wird traditionell aus Schafschurwolle hergestellt, die heute zum größten Teil aus Ländern wie Australien/Neuseeland, Südafrika und Südamerika kommt, da die von hier kommende Wolle, aufgrund besonderer Schafrassen und des dort vorherrschenden Klimas, weicher ist. Auf den folgenden Seitenstellen wir Ihnen einmal die beliebtesten Wollarten vor. Dazu zählt die Schurwolle des Bergschafs, Merinoschafs, Alpakas, dem Angorakaninchen und der Kaschmirziege.

Wolle natürlich gut

Trotz intensiver Bemühungen und Versuche ist es der chemischen Industrie bisher nicht gelungen, die Schafwolle mit ihren positiven Eigenschaften künstlich nachzustellen.

 

Bergschaf

Das Besondere an der Bergschafwolle ist, dass diese von heimischen Bauern aus der Alpenregion bezogen wird. Die Tiere werden zweimal jährlich vor und nach der Almsaison geschoren. Loden aus Bergschafwolle ist sehr robust und strapazierfähig und genau deshalb ist die Qualität bei Jägern und noch sehr beliebt. Sei es die Arbeitshose, der Wetterfleck oder der auch eine klassische Jacke - Bergloden ist dafür die perfekte Wahl.

Bergschaf

Merino

Die Tiere stammen ursprünglich aus den nordafrikanischen Hochebenen des Atlas- Gebirges und zählen heute zu den ältesten und widerstandsfähigsten Schafrassen der Welt. Merinoschafe lebten dort unter extremen, oft widrigen Wetterbedingungen, wie man sie nur im Gebirge vorfindet, wenn man dort alle vier Jahreszeiten am Stück verbringt. Die Schurwolle des Merinoschafs ist besonders fein und elastisch. Es liefert zwischen zwei bis drei Kilogramm edelster Wollqualität pro Jahr. Mittlerweile kommt die Wolle hauptsächlich aus Australien, Neuseeland und Südamerika.

Alpaka

Alpaka

Das feine Haar der in den Anden beheimateten höckerlosen Schafkamele gehört zu den wertvollsten und weichsten Naturfasern überhaupt. Alpakawolle ist bekannt für ihre besonders wärmeregulierende Eigenschaft. Das Haar ist innen hohl und kann dadurch die Körperwärme besser speichern als jede andere Wollqualität. Weil es des Weiteren sehr wenig Wollfett (Lanolin) aufweist, ist Alpakawolle besonders für Allergiker sehr gut geeignet, da sich die Bakterien dadurch nicht vermehren können und absterben.

Edelhaar

Edelhaare sind besonders hochwertige Tierhaare, die nicht vom Schaf stammen, wie z.B. die Wolle des Angorakaninchens und der Kaschmirziege. Diese Wollqualitäten überzeugen durch die besondere Feinheit und Anschmiegsamkeit. Angorawolle ist nicht nur der weiche und hat einen besonders flauschige Touch, sondern man sagt ihr sogar, bedingt durch ihre wärmende und schweißabsorbierende Eigenschaft, eine heilende Wirkung nach. Als Kaschmirwolle bezeichnet man das feine Unterhaar der Ziege. Die Kaschmirziege hat sich den extremen klimatischen Bedingungen in China, der Mongolei, dem Iran und Afghanistan angepasst. Ihr Wollkleid ist besonders dicht, da sie in rauen Bedingungen auf rund 4000 Meter Höhe bei bis zu minus 40 Grad leben.

Strichloden (Mantelloden)

Strichloden ist eine Unterart des Lodens, die sich durch besondere Qualitätsmerkmale auszeichnet. Die Bezeichnung "Strichloden" leitet sich direkt von dem Arbeitsschritt ab, durch den er gefertigt wird – vom so genannten Strichrauen. Darunter versteht man das Anrauen beziehungsweise Kämmen der rechten Gewebeseite mit speziellen Werkzeugen wie Stahlkratzen und/oder Naturdisteln. Am Ende entsteht ein Gewebe, dessen sämtliche Fasern in eine Richtung zeigen und gleichmäßig übereinanderliegen. Bei näherer Betrachtung erinnert die angeraute Stoffschicht deshalb an eng verbauten Dachziegeln.

 

Neben dem besonders feinen Glanz, welchen man auch als Lüster bezeichnet, hat das Aufrauen zudem den Effekt, dass der enge Faserverbund Regenwasser besonders gut abperlen lässt und somit optimal vor Nässe schützt. Eine zusätzliche Imprägnierung verstärkt diesen Effekt noch. Strichloden muss auch nicht permanent gereinigt werden.
Wegen des Abperleffekts reicht es, das Kleidungsstück nach dem Regen einfach trocknen zu lassen. Lodenkleidung ist allgemein sehr leicht zu reinigen und meist reicht das regelmäßige Auslüften. Wenn doch mal Schmutz entfernt werden muss, reicht oftmals ein Ausbürsten oder das Abtupfen mit einem feuchten Tuch. Dies spart Energie und Wasser und schont somit die Umwelt.
Auf Grund all dieser Eigenschaften ist Strichloden sehr beliebt im Bereich Outdoorbekleidung.

Strichloden
 
Walk

Walk

Walk wird im Gegensatz zum klassischen Tuchloden nicht gewebt, sondern gestrickt und danach verfilzt. Der Vorteil ist eine höhere Elastizität. Der Nachteil zum gewebten Loden ist jedoch die geringere Wind- & Wasserdichtigkeit. Auch die Festigkeit und Formstabilität sind geringer als beim gewebten Lodenstoff.

 

Gebirgs-/Bergloden

Gebirgsloden besitzt einen rustikalen Charakter und ist aus gröberer Wolle gefertigt, die aus der Alpenregion kommt. Hauptsächlich werden schwere Arbeitsjacken und derbe Mäntel aus Gebirgsloden gefertigt.

Gebirgsloden

Waliserloden

Dieser Loden wird auch Diagonalloden genannt. Die Kette hat eine andere Farbe als der Schuss, deshalb wird die Köperbindung stark sichtbar.

Tuchloden

Tuchloden ist ein stark verfilzter Loden, er ist nicht geraut und weist deshalb eine glatte Oberfläche auf. Er wird vorwiegend zur Herstellung von Röcken, Hosen, Anzügen und Kostüme verwendet.